Zuletzt aktualisiert: 23. März 2023

Seit Jahrtausenden wird Sandstein auch in Deutschland bereits als Baumaterial eingesetzt. Denn Sandstein ist schön anzuschauen und es gibt ihn in vielen verschiedenen Farben. Sandsteinmauern haben einen natürlichen Look und erinnern oft an den Urlaub am Mittelmeer. Speziell bewachsene Mauern geben der Natur freien Lauf. So kreierst du dein eigenes Biotop in deinem Garten.

In diesem Ratgeber klären wir dich über alles Wissenswerte rund um das Thema Sandsteinmauer auf. Grundsätzlich kannst du zwischen regelmäßig genormten und unregelmäßigen Sandsteinen wählen. Wir informieren dich einerseits über die Basics, wie schwer Sandsteine eigentlich sind und erklären dir weiters, wie du am besten deine eigene Sandsteinmauer im Garten bauen kannst. Denn es kommt auf den richtigen Mörtel an.




Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Sandsteinmauer verleiht deinem Garten einen natürlichen Look. Die Steine können genormt sein und jeweils die gleiche Größe haben oder du verwendest unregelmäßig große Sandsteine.
  • Beim Bau einer Sandsteinmauer kommt es auf ein gutes Fundament an. Außerdem solltest du bei einer verfugten Mauer darauf achten, dass der Mörtel und die Fugenmasse weicher sind als der Sandstein.
  • Die Reinigung der Sandsteinmauer lässt sich am besten mit warmen klarem Wasser und einer Bürste durchführen. Denn damit wird der Stein nicht beschädigt. Aber auch ein Dampfreiniger ist zum Reinigen geeignet.

Hintergründe: Was du über die Sandsteinmauer wissen solltest

Bevor du mit dem Bau deiner neuen Sandsteinmauer beginnst, wollen wir dich noch über viele wissenswerte Dinge rund um das Thema informieren. Obwohl Sandstein ein bewährtes Baumaterial ist, gibt es dennoch einige Punkte zu beachten, damit du langanhaltende Freude an deiner neuen Sandsteinmauer hast.

Was ist eine Sandsteinmauer?

Die Sandsteinmauer wird oft als Dekoration im Garten verwendet. Dafür werden Sandsteine zu einer Mauer aufgebaut. Die Optik hängt von der Farbe und dem Schnitt der Steine ab. In Bezug auf den Schnitt kannst du zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Steinen wählen. Die Sandsteinmauer kann dann entweder trocken oder mit Mörtel gebaut werden.

Eine Sandsteinmauer zählt zu den langlebigsten Gartenbauwerken und erfreut sich daher großer Beliebtheit. Folgende Arten von Sandsteinen sind besonders nennenswert:

  • Buntsandstein
  • Burgsandstein
  • Kalksandstein
  • Schilfsandstein
  • Stubensandstein

Da Deutschland reich an Sandstein ist, gibt es auch eine große Auswahl an Färbungen für die edlen Steine. Denn in jeder Region schauen Sandstein etwas anders aus. Sie reichen von grün, gelblich-braun und braun, über hellgrau und weiß, bis hin zu rot und blau-schwarz(1).

Wie lange hält eine Sandsteinmauer?

Sandstein wird seit Jahrtausenden zum Bau von Wohnhäusern, Aquädukten, Kirchen oder ähnlichen Prunkbauten verwendet. Obwohl der Naturstein heutzutage beim Bau von Mauerwerk meist durch künstliche Mauersteine wie dem Ziegel ersetzt wird, erfreut sich der Sandstein gerade im Gartenbereich und im Landschaftsbau als dekorative Sandsteinmauer großer Beliebtheit.

Denn grundsätzlich ist der Sandstein ein weiches Gestein und daher leicht zu verarbeiten. Es gibt aber auch harte Sandsteine.

Je nach Festigkeit wurden früher härtere Steine eher für Fassaden verwendet, während weiche Steine im Innenbereich Anwendung fanden. Sandsteinblöcke halten circa bis zu 150 Jahre(2).

Das hängt natürlich auch von der Verarbeitung und der Witterung ab. Gerade saurer Regen kann dem Gestein mit der Zeit zusetzen. Aber man kann beschädigte Steine relativ leicht austauschen oder mit einer Art Pulver und Klebstoff reparieren.

Was kostet eine Sandsteinmauer?

Wie viel die Sandsteinmauer im Endeffekt kostet, hängt von mehreren Faktoren ab. Denn je nach Sandsteinart, Größe und Farbe variieren auch deren Preise. Durchschnittlich kannst du mit Kosten von circa 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Folgende Punkte beeinflussen den Preis:

  • Farbgebung
  • Größe
  • Oberflächenverarbeitung
  • Druckfestigkeit
  • Witterungsbeständigkeit

Sandsteine im Maß von 20 x 20 x 20 cm sind bereits ab circa 3 Euro pro Stück erhältlich. Große Steine mit einem Maß von 40 x 40 x 80 cm können auch bis zu 80 Euro pro Stein kosten. Je mehr die Oberfläche des Sandsteins bearbeitet wird, desto teurer wird er. Extra harte Steine haben eine höhere Druckfestigkeit und sind witterungsbeständiger. Das macht sie auch teurer.

Wie baut man eine Sandsteinmauer?

Je nach Optik kannst du dich zwischen einer verfugten Sandsteinmauer oder einer Trockenmauer aus Sandstein entscheiden. Als ersten Schritt benötigst du ein passendes Fundament. Auch dieses unterscheidet sich je nach Art der Mauer. So baust du eine Mauer:

Verfugte Sandsteinmauer Trockensteinmauer
Fundament 80 cm tief(3) Fundament 40 cm tief
Sand-, Kies- und Betonschicht Mineralgemisch und Bausand
Passende Fugenmasse wählen Eventuell Erde zwischen den Schichten
Jeweils eine Reihe Steine auf einer drei Zentimeter Mörtelschicht verlegen Steine versetzt trocken verlegen
Stoßfugen mit Mörtel füllen Große Zwischenräume mit kleineren Steinen füllen

Beim Kauf der Steine für eine verfugte Sandsteinmauer solltest du darauf achten, dass diese die gleiche Form und Größe haben. So wird die Mauer gleichmäßig und das Verfugen fällt leichter. Außerdem kann eine Wasserwaage hilfreich sein.

Gerade zum Bewachsen lassen eignet sich vor allem der Bau einer Trockensteinmauer. Denn dadurch hast du unterschiedlich große Spalten zwischen den Steinen. Um den Bewuchs zu fördern, kann es hilfreich sein, zwischen den Schichten ein wenig Erde aufzutragen. Auch die Steine können hier etwas unregelmäßiger geschnitten sein. Das verleiht einen natürlichen Look.

Welcher Mörtel eignet sich für eine Sandsteinmauer?

Obwohl Sandstein ein Naturstein ist, solltest du trotzdem nicht auf einen speziellen Natursteinmörtel zurückgreifen. Auch ein Kalkzementputz eignet sich nicht. Denn als Grundsatz gilt, dass Mörtel und Fugenmasse immer weicher als der verwendete Baustein sein sollten.

Und der Sandstein ist ein weicher Stein. Daher ist zementhaltiger Mörtel für den Bau einer Sandsteinmauer eher ungeeignet. Er wird zu hart und kann den weichen Sandstein zerstören.

Die Fugenmasse und der Mörtel sollen immer weicher als der verwendete Baustein sein. Für eine Sandsteinmauer eignet sich Luftkalkmörtel sehr gut. (Bildquelle: Dave Lowe / Unsplash)

Für eine Sandsteinmauer eignet sich am besten Luftkalkmörtel. Denn dieser wird nicht so hart und passt sich daher hervorragend an den Sandstein an. Die Körnung hängt vom Einsatz des Mörtels ab. Für den Mörtel zum Setzen der Steine kann eine Körnung von 4 mm verwendet werden. Zum glatten Verfugen genügt dann eine Körnung von 1 bis 2 mm.

Wie schwer ist eine Sandsteinmauer?

Wie schwer eine Sandsteinmauer ist, hängt davon ab, wie viele Steine verwendet werden und wie hoch diese am Schluss ist. Außerdem hängt es auch von der Größe der Steine selbst ab, denn diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.

Größe des Steins Gewicht
10 x 20 x 20 cm 9 kg
10 x 20 x 40 cm 18 kg
20 x 20 x 20 cm 18 kg
20 x 20 x 40 cm 36 kg
40 x 40 x 80 cm 300 kg

Entscheidest du dich z. B. für einen 10 x 20 x 40 cm großen Sandstein, dann wiegt 1 Quadratmeter Wand circa 410 kg. Wenn du die Sandsteinmauer also selber bauen willst, dann überlege dir vorher, wie du die Steine am besten transportieren kannst. Denn es kann ganz schön ein Gewicht zusammenkommen.

Woher kommen die Steine für die Sandsteinmauer?

Der Sandstein zählt zu den klastischen Sedimentgesteinen(4). Den Prozess der natürlichen Verfestigung des Sandes nennt man Zementation. Dabei muss der Anteil an Sandkörner mindestens 50 % betragen und die Korngröße zwischen 0,063 und 2 mm liegen(5, 6).
Sandstein besteht aus mindestens 50 % Sandkörnern.

Aus diesem Grund zählt der Sandstein auch als eher weiches Gestein. Die Sandkörner bestehen aus verschiedenen Mineralen und vor allem aus Quarz. Besteht der Stein aus mindestens 90 % Quarz(7, 8), so spricht man auch vom Quarzsandstein.

Auf der Erde ist der Sandstein ein sehr weit verbreitetes Gestein und kommt auf den meisten Kontinenten vor. Zu den wichtigsten Entstehungsräumen zählen die küstennahen Flachmeere sowie Urflüsse und Urmeere.

Auch in Deutschland entstand Sandstein meist unter Meeresabdeckung. Umso interessanter sind daher auch die Gebiete wo der Sandstein heute abgebaut wird. Das Hauptvorkommen in Deutschland liegt westlich des Elbsandsteingebirges an der tschechischen Grenze.

Wie stabil ist eine Sandsteinmauer?

Für den Gebäudebau wird Sandstein eher in mediterranen Klimazonen verwendet. Dies liegt auch an den schwierig zu erreichenden Dämmwerten in Mitteleuropa. Umso beliebter ist die Sandsteinmauer hierzulande dafür für den Garten und Landschaftsbau.

Gerade für die Privatsphäre eignet sich eine Natursteinmauer besser als ein Steckzaun. Die Stabilität der Sandsteinmauer hängt vor allem von einem guten Fundament ab. Dies unterscheidet sich je nach Bauart.

Eine trocken verlegte Sandsteinmauer eignet sich hervorragend zum Bewachsen lassen. Somit wird deine Natursteinmauer zum Biotop für Pflanzen und Tiere. (Bildquelle: Alexander Schimmeck / Unsplash)

Wird die Sandsteinmauer trocken verlegt, genügt ein trockenes Fundament mit ungefähr 40 cm Tiefe. Darin wird jeweils eine Schicht Mineralgemisch und Bausand geschüttet. Anschließend kann die erste Reihe Sandsteine gut im Sand verankert werden.

Die Verankerung sollte auch etwas breiter sein, als die Mauer dann breit wird. Willst du deine Sandsteinmauer richtig mauern, dann brauchst du ein Fundament bestehend aus einer Sand-, Kies- und Betonschicht.

Wie reinigt man eine Sandsteinmauer?

Da Sandstein ein weiches und empfindliches Gestein ist, solltest du bei der Reinigung vorsichtig vorgehen. Denn scharfe und säuerliche Putzmittel mag die Sandsteinmauer gar nicht. Auch ein Hochdruckreiniger ist nicht geeignet und richtet mehr Schaden an als gewünscht.

Um die Sandsteinmauer zu reinigen eignet sich am besten klares warmes Wasser und eine Bürste. Grobe Flecken kannst du mit dem Wasser für ungefähr 30 Minuten einweichen lassen bevor du sie weg bürstest. Auch ein Dampfreiniger lässt sich problemlos einsetzen.

Welche Alternativen zur Sandsteinmauer gibt es?

Neben Sandsteinen eignen sich auch viele andere Arten von Natursteinen zum Bau einer Gartenmauer. Alle Steine, die man in der Natur vorfindet, werden als Natursteine bezeichnet. Dazu zählen:

  • Magmatite
  • Sedimentgesteine
  • Metamorphite
  • Granit
  • Marmor

Natursteine entstehen durch unterschiedliche natürliche Prozesse. Dies kann sowohl durch Ablagerungen und Druck sein als auch durch Erstarrung von Gesteinsschmelzen.

Fazit

Je nach Schnitt und Farbe der Sandsteine kannst du dich für eine komplett andere Optik deiner Sandsteinmauer entscheiden. Farben reichen von weiß und grau bis hin zu grün oder rot. Genormte Sandsteine haben die gleiche Größe und eigenen sich sehr gut für eine gemauerte Mauer, während unregelmäßige Steine einen eher wilden und natürlichen Look geben.

Um eine stabile Mauer zu garantieren ist ein gutes Fundament wichtig. Für eine Trockenmauer genügt ein trockenes Fundament, bei einer gemauerten Sandsteinmauer benötigst du ein gegossenes Betonfundament. Kosten belaufen sich auf durchschnittlich 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter.

Bildquelle: 99paginas/freepik

Einzelnachweise (8)

1. Steine-und-minerale.de: Sandstein (Torsten Purle, 17.03.21)
Quelle

2. Badische-zeitung.de: Ein Sandsteinblock hält ungefähr 100 bis 150 Jahre (Niklas Lüdke, 27.04.12)
Quelle

3. Frag-den-heimwerker.com: Anleitung: Sandstein mauern
Quelle

4. Marks, M. und Warnecke, M. (2017). Gesteinskunde Skript für die Übungen zur Dynamik der Erde. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät: Universität Tübingen.
Quelle

5. Baustoffwissen.de: Sandstein als Baustoff: Einsatzbereiche und Eigenschaften (22.12.16)
Quelle

6. Chemie.de: Sandstein
Quelle

7. Steinrein.com: Quarzsandstein
Quelle

8. Mineralienatlas.de: Sandstein (Jürgen Müller)
Quelle

Warum kannst du mir vertrauen?

Sandstein
Steine-und-minerale.de: Sandstein (Torsten Purle, 17.03.21)
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Ein Sandsteinblock hält ungefähr 100 bis 150 Jahre
Badische-zeitung.de: Ein Sandsteinblock hält ungefähr 100 bis 150 Jahre (Niklas Lüdke, 27.04.12)
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Anleitung: Sandstein mauern
Frag-den-heimwerker.com: Anleitung: Sandstein mauern
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Wissenschaftlicher Artikel
Marks, M. und Warnecke, M. (2017). Gesteinskunde Skript für die Übungen zur Dynamik der Erde. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät: Universität Tübingen.
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Sandstein als Baustoff: Einsatzbereiche und Eigenschaften
Baustoffwissen.de: Sandstein als Baustoff: Einsatzbereiche und Eigenschaften (22.12.16)
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Sandstein
Chemie.de: Sandstein
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Quarzsandstein
Steinrein.com: Quarzsandstein
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Sandstein
Mineralienatlas.de: Sandstein (Jürgen Müller)
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