
Seit Jahrtausenden wird Sandstein auch in Deutschland bereits als Baumaterial eingesetzt. Denn Sandstein ist schön anzuschauen und es gibt ihn in vielen verschiedenen Farben. Sandsteinmauern haben einen natürlichen Look und erinnern oft an den Urlaub am Mittelmeer. Speziell bewachsene Mauern geben der Natur freien Lauf. So kreierst du dein eigenes Biotop in deinem Garten.
In diesem Ratgeber klären wir dich über alles Wissenswerte rund um das Thema Sandsteinmauer auf. Grundsätzlich kannst du zwischen regelmäßig genormten und unregelmäßigen Sandsteinen wählen. Wir informieren dich einerseits über die Basics, wie schwer Sandsteine eigentlich sind und erklären dir weiters, wie du am besten deine eigene Sandsteinmauer im Garten bauen kannst. Denn es kommt auf den richtigen Mörtel an.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Sandsteinmauer verleiht deinem Garten einen natürlichen Look. Die Steine können genormt sein und jeweils die gleiche Größe haben oder du verwendest unregelmäßig große Sandsteine.
- Beim Bau einer Sandsteinmauer kommt es auf ein gutes Fundament an. Außerdem solltest du bei einer verfugten Mauer darauf achten, dass der Mörtel und die Fugenmasse weicher sind als der Sandstein.
- Die Reinigung der Sandsteinmauer lässt sich am besten mit warmen klarem Wasser und einer Bürste durchführen. Denn damit wird der Stein nicht beschädigt. Aber auch ein Dampfreiniger ist zum Reinigen geeignet.
Hintergründe: Was du über die Sandsteinmauer wissen solltest
Bevor du mit dem Bau deiner neuen Sandsteinmauer beginnst, wollen wir dich noch über viele wissenswerte Dinge rund um das Thema informieren. Obwohl Sandstein ein bewährtes Baumaterial ist, gibt es dennoch einige Punkte zu beachten, damit du langanhaltende Freude an deiner neuen Sandsteinmauer hast.
Was ist eine Sandsteinmauer?
Eine Sandsteinmauer zählt zu den langlebigsten Gartenbauwerken und erfreut sich daher großer Beliebtheit. Folgende Arten von Sandsteinen sind besonders nennenswert:
- Buntsandstein
- Burgsandstein
- Kalksandstein
- Schilfsandstein
- Stubensandstein
Da Deutschland reich an Sandstein ist, gibt es auch eine große Auswahl an Färbungen für die edlen Steine. Denn in jeder Region schauen Sandstein etwas anders aus. Sie reichen von grün, gelblich-braun und braun, über hellgrau und weiß, bis hin zu rot und blau-schwarz(1).
Wie lange hält eine Sandsteinmauer?
Denn grundsätzlich ist der Sandstein ein weiches Gestein und daher leicht zu verarbeiten. Es gibt aber auch harte Sandsteine.
Je nach Festigkeit wurden früher härtere Steine eher für Fassaden verwendet, während weiche Steine im Innenbereich Anwendung fanden. Sandsteinblöcke halten circa bis zu 150 Jahre(2).
Das hängt natürlich auch von der Verarbeitung und der Witterung ab. Gerade saurer Regen kann dem Gestein mit der Zeit zusetzen. Aber man kann beschädigte Steine relativ leicht austauschen oder mit einer Art Pulver und Klebstoff reparieren.
Was kostet eine Sandsteinmauer?
- Farbgebung
- Größe
- Oberflächenverarbeitung
- Druckfestigkeit
- Witterungsbeständigkeit
Sandsteine im Maß von 20 x 20 x 20 cm sind bereits ab circa 3 Euro pro Stück erhältlich. Große Steine mit einem Maß von 40 x 40 x 80 cm können auch bis zu 80 Euro pro Stein kosten. Je mehr die Oberfläche des Sandsteins bearbeitet wird, desto teurer wird er. Extra harte Steine haben eine höhere Druckfestigkeit und sind witterungsbeständiger. Das macht sie auch teurer.
Wie baut man eine Sandsteinmauer?
Verfugte Sandsteinmauer | Trockensteinmauer |
---|---|
Fundament 80 cm tief(3) | Fundament 40 cm tief |
Sand-, Kies- und Betonschicht | Mineralgemisch und Bausand |
Passende Fugenmasse wählen | Eventuell Erde zwischen den Schichten |
Jeweils eine Reihe Steine auf einer drei Zentimeter Mörtelschicht verlegen | Steine versetzt trocken verlegen |
Stoßfugen mit Mörtel füllen | Große Zwischenräume mit kleineren Steinen füllen |
Beim Kauf der Steine für eine verfugte Sandsteinmauer solltest du darauf achten, dass diese die gleiche Form und Größe haben. So wird die Mauer gleichmäßig und das Verfugen fällt leichter. Außerdem kann eine Wasserwaage hilfreich sein.
Gerade zum Bewachsen lassen eignet sich vor allem der Bau einer Trockensteinmauer. Denn dadurch hast du unterschiedlich große Spalten zwischen den Steinen. Um den Bewuchs zu fördern, kann es hilfreich sein, zwischen den Schichten ein wenig Erde aufzutragen. Auch die Steine können hier etwas unregelmäßiger geschnitten sein. Das verleiht einen natürlichen Look.
Welcher Mörtel eignet sich für eine Sandsteinmauer?
Und der Sandstein ist ein weicher Stein. Daher ist zementhaltiger Mörtel für den Bau einer Sandsteinmauer eher ungeeignet. Er wird zu hart und kann den weichen Sandstein zerstören.
Für eine Sandsteinmauer eignet sich am besten Luftkalkmörtel. Denn dieser wird nicht so hart und passt sich daher hervorragend an den Sandstein an. Die Körnung hängt vom Einsatz des Mörtels ab. Für den Mörtel zum Setzen der Steine kann eine Körnung von 4 mm verwendet werden. Zum glatten Verfugen genügt dann eine Körnung von 1 bis 2 mm.
Wie schwer ist eine Sandsteinmauer?
Größe des Steins | Gewicht |
---|---|
10 x 20 x 20 cm | 9 kg |
10 x 20 x 40 cm | 18 kg |
20 x 20 x 20 cm | 18 kg |
20 x 20 x 40 cm | 36 kg |
40 x 40 x 80 cm | 300 kg |
Entscheidest du dich z. B. für einen 10 x 20 x 40 cm großen Sandstein, dann wiegt 1 Quadratmeter Wand circa 410 kg. Wenn du die Sandsteinmauer also selber bauen willst, dann überlege dir vorher, wie du die Steine am besten transportieren kannst. Denn es kann ganz schön ein Gewicht zusammenkommen.
Woher kommen die Steine für die Sandsteinmauer?
Aus diesem Grund zählt der Sandstein auch als eher weiches Gestein. Die Sandkörner bestehen aus verschiedenen Mineralen und vor allem aus Quarz. Besteht der Stein aus mindestens 90 % Quarz(7, 8), so spricht man auch vom Quarzsandstein.
Auf der Erde ist der Sandstein ein sehr weit verbreitetes Gestein und kommt auf den meisten Kontinenten vor. Zu den wichtigsten Entstehungsräumen zählen die küstennahen Flachmeere sowie Urflüsse und Urmeere.
Auch in Deutschland entstand Sandstein meist unter Meeresabdeckung. Umso interessanter sind daher auch die Gebiete wo der Sandstein heute abgebaut wird. Das Hauptvorkommen in Deutschland liegt westlich des Elbsandsteingebirges an der tschechischen Grenze.
Wie stabil ist eine Sandsteinmauer?
Gerade für die Privatsphäre eignet sich eine Natursteinmauer besser als ein Steckzaun. Die Stabilität der Sandsteinmauer hängt vor allem von einem guten Fundament ab. Dies unterscheidet sich je nach Bauart.
Wird die Sandsteinmauer trocken verlegt, genügt ein trockenes Fundament mit ungefähr 40 cm Tiefe. Darin wird jeweils eine Schicht Mineralgemisch und Bausand geschüttet. Anschließend kann die erste Reihe Sandsteine gut im Sand verankert werden.
Die Verankerung sollte auch etwas breiter sein, als die Mauer dann breit wird. Willst du deine Sandsteinmauer richtig mauern, dann brauchst du ein Fundament bestehend aus einer Sand-, Kies- und Betonschicht.
Wie reinigt man eine Sandsteinmauer?
Um die Sandsteinmauer zu reinigen eignet sich am besten klares warmes Wasser und eine Bürste. Grobe Flecken kannst du mit dem Wasser für ungefähr 30 Minuten einweichen lassen bevor du sie weg bürstest. Auch ein Dampfreiniger lässt sich problemlos einsetzen.
Welche Alternativen zur Sandsteinmauer gibt es?
- Magmatite
- Sedimentgesteine
- Metamorphite
- Granit
- Marmor
Natursteine entstehen durch unterschiedliche natürliche Prozesse. Dies kann sowohl durch Ablagerungen und Druck sein als auch durch Erstarrung von Gesteinsschmelzen.
Fazit
Je nach Schnitt und Farbe der Sandsteine kannst du dich für eine komplett andere Optik deiner Sandsteinmauer entscheiden. Farben reichen von weiß und grau bis hin zu grün oder rot. Genormte Sandsteine haben die gleiche Größe und eigenen sich sehr gut für eine gemauerte Mauer, während unregelmäßige Steine einen eher wilden und natürlichen Look geben.
Um eine stabile Mauer zu garantieren ist ein gutes Fundament wichtig. Für eine Trockenmauer genügt ein trockenes Fundament, bei einer gemauerten Sandsteinmauer benötigst du ein gegossenes Betonfundament. Kosten belaufen sich auf durchschnittlich 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter.
Bildquelle: 99paginas/freepik
Einzelnachweise (8)
1.
Steine-und-minerale.de: Sandstein (Torsten Purle, 17.03.21)
Quelle
2.
Badische-zeitung.de: Ein Sandsteinblock hält ungefähr 100 bis 150 Jahre (Niklas Lüdke, 27.04.12)
Quelle
3.
Frag-den-heimwerker.com: Anleitung: Sandstein mauern
Quelle
4.
Marks, M. und Warnecke, M. (2017). Gesteinskunde
Skript für die Übungen zur Dynamik der Erde. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät: Universität Tübingen.
Quelle
5.
Baustoffwissen.de: Sandstein als Baustoff: Einsatzbereiche und Eigenschaften (22.12.16)
Quelle
6.
Chemie.de: Sandstein
Quelle
7.
Steinrein.com: Quarzsandstein
Quelle
8.
Mineralienatlas.de: Sandstein (Jürgen Müller)
Quelle