
Unsere Vorgehensweise
Lötstationen sind das perfekte Werkzeug für alle Hobby-Heimwerker, die auf hohen Komfort nicht verzichten wollen. Lötstationen kommen in der Elektronik, beim SMD-Löten von Platinen, oder beim Löten für den Modellbau häufig zum Einsatz. Überlegst auch du dir eine Lötstation zuzulegen?
Unser Lötstationen Test 2023 soll dir dabei helfen, einen Überblick über die verschiedenen Arten von Lötstationen und die wichtigsten Produkteigenschaften zu gewinnen. Um dir die Kaufentscheidung zu erleichtern und sowohl die richtige Lötstation als auch das nötige Zubehör für dich zu finden, zeigen wir dir die vergleichen wir verschiedene Arten von Lötstationen und gehen auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Lötstationen sind hochwertige Lötgeräte, die entweder analog oder digital regelbar sind und mit denen man Kabel oder elektronische Bauteile verlöten kann. Lötstationen werden größtenteils zum Weichlöten verwendet, also in einem Temperaturbereich bis zu 450°C.
- Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Ausführungen von Lötstationen, die sich preislich, abhängig von Leistung und Qualität, stark unterscheiden können.
- Die häufigsten Anwendungsgebiete beim Weichlöten sind die Elektrotechnik, die Elektronik, das SMD-Löten, im Sanitärbereich, beim Heizungs- und Werkzeugbau sowie das Löten von Kupferrohren.
Lötstation Test: Favoriten der Redaktion
Kauf- und Bewertungskriterien für Lötstationen
Welche Punkte du auf jeden Fall beim Kauf einer Lötstation beachten solltest, zeigen wir dir hier, anhand der wichtigsten Merkmale, die Lötstationen voneinander unterscheidet.
Folgende Kriterien helfen dir beim Vergleich von verschiedenen Lötstationen:
In den nachfolgenden Absätzen gehen wir genauer auf die einzelnen Merkmale von Lötstationen ein.
Reglertyp
Zuerst solltest du dich entscheiden, welcher Reglertyp der Richtige für deine Lötstation ist. Es gibt analoge und digitale Lötstationen.
Analoge Lötstationen besitzen einen Drehregler zum Einstellen der Temperatur, digitale Lötstationen besitzen einen Display, der die Temperatur digital anzeigt.
Analoge Lötstationen stellen die weniger moderne Option dar, bieten aber auch einige Vorteile. So kommt es bei den digitalen Lötstationen gelegentlich zu Problemen mit dem Display durch die höhere Störanfälligkeit digitaler Technik. Dies tritt bei den analogen Lötstationen durch die einfachere Verarbeitung nicht auf. Außerdem sind analoge Lötstationen meist etwas kostengünstiger.
Wenn die Lötstation sehr oft in Gebrauch ist, kann eine digitale Lötstation um einiges komfortabler sein. Dank der LCD-Anzeige kann hier die Ist-Temperatur genau bestimmt werden und ermöglicht so präziseres Arbeiten.
Viele digitale Lötstationen bieten noch weitere Funktionen, wie das Speichern von Festtemperaturen durch verstellbare Pre-Sets an.
Da sich digitale und analoge Lötstationen sowohl preislich als auch in ihrer Funktionsweise nicht allzu stark unterscheiden, solltest du hier nach deiner persönlichen Präferenz entscheiden.
Leistung
Lötstationen haben meist zwischen 60 und 150 Watt. Die Leistung bestimmt, wie schnell das Heizelement Wärme liefern kann. Je nach Größe der verwendeten Lötspitze und nach Einsatzgebiet kannst du dir überlegen, wie viel Watt deine Lötstation benötigt.
Bereits Lötstationen mit 60 Watt erhitzen sich in etwa 15 Sekunden auf 300 °C und sind für den privaten Gebrauch meist ausreichend. Für professionelles Arbeiten können über 100 Watt benötigt werden, solche Lötstationen sind deutlich teurer und verbrauchen mehr Strom.
Temperaturbereich
Regelbare Lötstationen besitzen meist einen Temperaturbereich zwischen ca. 90-480°C und somit eine relativ breite Spanne, die für die meisten Anwendungsgebiete beim Weichlöten ausreicht. Der erreichbare Temperaturbereich ist wichtig, denn die Temperatur ist maßgeblich entscheidend für deine Lötarbeiten.
Welche Löttemperatur optimal ist, hängt von der Schmelztemperatur des Lötzinns und den Teilen ab, die du zusammenlöten möchtest.
Anwendungsgebiet | Temperaturbereich |
---|---|
SMD-Löten | 260-300°C |
Elektronik-Bauteile | 300-320°C |
Dickere Drähte | bis zu 350°C |
Dicke Litzen und Drähte | bis zu 400°C |
Vom Hartlöten spricht man ab einer Temperatur von 450°C. Hier werden metallische Werkstoffe, wie Messingteile, unlösbar miteinander verbunden.
Anheizzeit
Ein weiteres Kaufkriterium für Lötstationen ist die Anheizzeit. Die Anheizzeit gibt an, wie schnell die Betriebstemperatur erreicht wird.
Bei den meisten Lötstationen ist die gewünschte Temperatur auch bei geringer Wattzahl in weniger als einer Minute erreicht.
Durchschnitt der Lötspitze
Ein weiteres Augenmerk für Lötstationen sind die Lötspitzen. Diese variieren in ihrer Größe von etwa 0,4 bis 3,2 Millimeter je nach Einsatzgebiet.
Bei den meisten Lötstation-Sets sind bereits mehrere verschieden Lötspitzen in unterschiedlichen Größen dabei.
Solche Ersatzlötspitzen sind sehr sinnvoll, da Lötspitzen nach einiger Zeit verschleißen und dann ausgewechselt werden müssen.
Gewicht
Je leichter die Lötstation ist, desto handlicher und komfortabler kann mit dem Gerät gearbeitet werden. Bei leistungsstarken Lötspitzen mit großer Wärmekapazität nimmt auch das Gewicht zu und erschwert akkurates Löten.
Zubehör
Häufig werden Lötstationen als Set zusammen mit verschiedenem Zubehör angeboten. Ein Lötstation-Set kann sehr sinnvoll sein, da man sich so zusätzliche Anschaffungen spart und direkt mit vollem Komfort in die Lötarbeiten einsteigen kann.
- Lötzinn: Wird benötigt um die Metalloberflächen dauerhaft miteinander zu verbinden. Es gibt Lötzinn in verschiedenen Stärken, ab 0,25mm bis zu 1,5mm. Bleihaltiges Lötzinn hat einen niedrigeren Schmelzpunkt, darf allerdings nur noch im privaten Bereich und in der Raumfahrt benutzt werden. Das heutzutage verwendete bleifreie Lötzinn sind meist Zinn-Kupfer-Lote oder Zinn-Silber-Lote.
- Flussmittel: Bewirkt eine bessere Benetzung des Werkstücks durch das Lot.
- Lötverbinder: Erleichtern das Verbinden von Kabeln.
- „Dritte Hand„: Das ist eine Metallvorrichtung, die Greifarme mit Klemmen und häufig auch eine Lupe und LED-Beleuchtung besitzen und so dabei helfen, Gegenstände zu befestigen. Dies kann beim Löten eine große Hilfe sein.
- Entlötpumpe: Diese wird benötigt um den verflüssigten Lötzinn beim Lösen von Lötverbindungen, abzusaugen.
Wie du siehst, gibt es eine Vielzahl an Zubehör für deine Lötstation. Es macht also durchaus Sinn, sich im Vorhinein schon zu überlegen, welche Ausstattung du für das Löten benötigst und sich dann direkt ein Set zuzulegen, in dem das Equipment bereits enthalten ist.
Entscheidung: Welche Arten von Lötstationen gibt es und welche ist die richtige für mich?
Grundlegend gibt es zwei verschiedene Arten von Lötstationen, zwischen denen du dich entscheiden solltest:
Es gibt Heißluft-Lötstationen und SMD-Lötstationen.
Je nachdem, welche speziellen Lötaufgaben du erledigen möchtest, solltest du dich hier für eine Alternative entscheiden. In den nächsten Abschnitten, werden wir dir kurz sowohl die Heißluft-Lötstation als auch die SMD-Lötstation vorstellen, um dir die Entscheidung zu erleichtern.
Ratgeber: Häufig gestellte Fragen zum Thema Lötstationen ausführlich beantwortet
Was ist eine Lötstation?
Eine Lötstation besitzt, anders als der Lötkolben, eine Basisstation. Das ist ein spezielles Netzteil, das den Lötkolben mit Strom versorgt und somit den Lötprozess galvanisch vom Stromnetz trennt. Dadurch werden die Bauelemente vor Ableitungsströmen geschützt und nicht beschädigt.
Die Lötstation besitzt eine Lötkolbenablage mit einem Reinigungsschwamm, mit dem die Lötspitze vom Lötzinn gereinigt werden kann.
Die Stromversorgung erfolgt entweder durch einen Akku oder über ein Kabel und die Lötstation besitzt eine Sicherung.
Lötstationen besitzen zudem einen Temperaturregler. Dieser kann, wie weiter oben im Artikel bereits erläutert, entweder analog oder digital eingebaut sein. Digitale Lötstationen bieten meist noch weitere Funktionen, die das Arbeiten erleichtern können.
Wie funktioniert eine Lötstation?
Lötstationen leiten die in der Basisstation generierte Wärme weiter bis an die Spitze des Lötkolbens, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. An der Spitze befindet sich bei digitalen Lötstationen meist ein Sensor, der die Ist-Temperatur misst und auf dem Display genau anzeigt.
(Bildquelle: RAEng _Publications / Pixabay.com)
BiLötstationen ermöglichen das Verlöten von Metallteilen mittels einer Legierung.Mit der Spitze des Lötkolbens wird dann durch die Erhitzung einer Metalllegierung, des sogenannten Lötzinns, ein metallisches Bauteil mit einem anderen Bauteil verbunden. Nachdem die Legierung erkaltet, sind die Bestandteile fest miteinander verbunden und können nur durch das erneute Erhitzen beim Entlöten wieder voneinander getrennt werden.
Welche Temperatur und wie viel Watt benötigt meine Lötstation?
Grundsätzlich ist die Leistung für Heimwerker eher zweitrangig, da hier nur im Profibereich mit Lötstationen über 100 Watt gearbeitet werden muss. Für den Hobby-Gebrauch sind oftmals sogar geringe Wattzahlen vorteilhaft, da diese weniger Strom verbrauchen. Falls du besonders ungeduldig bist und viel Wert auf ein schnelles Erreichen der Betriebstemperatur legst oder für akkurate Arbeiten einen Wärmeabfall an der Lötspitze verhindern möchtest, kannst du in eine hochwertigere Lötstation mit 80 bis 100 Watt investieren. Für die meisten Heimwerker sollten aber 60 bis 70 Watt vollkommen ausreichen.
Der Temperaturbereich deiner Lötstation ist hingegen sehr entscheidend. Jedoch besitzen die allermeisten Lötstationen ohnehin eine sehr breite Temperaturspanne von ca. 100 bis 450°C, mit der alle Arbeiten im Bereich des Weichlötens ausgeführt werden können.
Welche Lötstation eignet sich am Besten für Anfänger?
Wir empfehlen für Anfänger, sich am Mittelmaß zu orientieren. Es gibt, angefangen bei rund 30€, analoge Lötstationen, die sehr gute Bewertung haben und für Einsteiger zum Ausprobieren vollkommen ausreichen.
Für rund 50€ gibt es bereits digitale Lötstationen-Sets, die sogar Ersatzspitzen und Lötzinn beinhalten und somit eine perfekte Erstausstattung darstellen.
Lötstationen von bekannten Marken und meist deutschen Herstellern, sind qualitativ sehr hochwertig und können über Jahre im Einsatz sein, haben jedoch auch ihren Preis. Hier musst du entscheiden, auf was du bei deiner Lötstation wert legst.
Eine weitere kostengünstige Alternative ist, Lötstationen gebraucht im Internet zu erwerben. Grundsätzlich solltest du nur darauf achten, dass es genügend Ersatzteile für deine Lötstation gibt, da die Lötspitzen mit der Zeit verschleißen und es ärgerlich ist, dann direkt eine neue Lötstation erwerben zu müssen.
Welche Lötstation eignet sich zum Löten von SMD-Bauteilen?
Da die Bauteile im Elektronik-Bereich häufig sehr empfindlich sind und mit einem groben Lötkolben leicht beschädigt werden können, lohnt es sich hier in eine Lötstation zu investieren.
(Bildquellen: Johannes Plenio / Unsplash.com)
Falls du vor allem Bauteile entlöten möchtest, ist eine mit einem Heißluftföhn betriebene Heißluft-Lötstation optimal. Hierbei kommt es zu keinem direkten Kontakt der Lötspitze mit den Bauteilen, sondern durch die Erhitzung der Legierung durch den heißen Luftstrom. Somit wird eine Beschädigung besonders fragiler Bauelemente verhindert.
Falls du überwiegend auf SMD-Platinen lötest gibt es außerdem spezielle SMD-Lötstationen, die mit sehr dünnen Lötspitzen ausgestattet sind und dadurch filigrane Arbeiten ermöglichen.
Was kostet eine Lötstation?
Die Qualitätsunterschiede und Zusatzfunktionen variieren bei Lötstationen sehr. Da Lötstationen auch im Profi-Bereich genutzt werden, gibt es sehr leistungsstarke, hochpreisige Varianten, die für den Heimwerker nicht notwendig sind.
Typ | Preisspanne |
---|---|
Lötstation Hobby-Gebrauch | ca. 40-160€ |
Profi-Lötstation | ca. 100-300€ |
Prinzipiell hängt der Preisunterschied auch stark vom Hersteller ab. Der bekannteste Hersteller und Marktführer Weller überzeugt mit hoher Qualität und die Lötstationen sind „Made in Germany“, daher aber auch eher kostspielig.
Mittlerweile gibt es aber auch viele kostengünstige Varianten von kleineren Anbietern, die sowohl für den Hobby-Gebrauch als auch fortgeschrittenes Löten geeignet sind, wie beispielsweise Preciva oder Holife.
Wo kann ich eine Lötstation kaufen?
Es gibt eine Vielzahl an Online-Shops, die Lötstationen anbieten. Die beliebtesten sind unseren Recherchen nach:
- conrad.de
- obi.de
- amazon.de
- bauhaus.info
- ebay.de
- hornbach.de
Die Lötstationen, die wir dir hier vorstellen, sind mit einem Link zu einem der oben genannten Shops versehen. So gelangst du direkt zum Produkt und kannst dir online die passende Lötstation bestellen.
Welche Alternativen gibt es zur Lötstation?
- Lötpistole: Die Lötpistole ist eine Variation des Lötkolbens, die einen pistolenförmigen Handgriff besitzt. Das Erhitzen der Lötspitze erfolgt durch das Drücken eines Abzugs. Lötpistolen sind für das Dauerlöten jedoch nicht geeignet und eher unhandlich, sie eignen sich lediglich für ein kurzzeitiges Erhitzen des Lötzins.
- Elektrischer Lötkolben: Für grobe Lötarbeiten eignet sich auch ein elektrischer Lötkolben. Dieser verfügt über einen direkten Netzanschluss und hat eine Festtemperatur.
- Gaslötkolben: Gaslötkolben sind oft im mobilen Einsatz, da sich beispielsweise Lötstationen eher umständlich für den Transport sind. Gaslötkolben sind sehr kompakt gebaut und schwer und auch nur für grobe Lötarbeiten geeignet. Die Lötspitze wird hierbei durch einen Brenner, der mit Butangas betrieben wird, aufgeheizt.
Kann ich eine Lötstation selber bauen?
Das ist allerdings aufwendig und sollte nur unter genauer Einhaltung der Anleitung oder bei ausreichendem Fachwissen erfolgen.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://praxistipps.focus.de/optimale-loettemperatur-finden-so-
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Hartlöten
[3] https://www.computerbild.de/test-vergleich/loetstation-test/
[4] http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Lötzinn
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_(Löten)
[6] https://www.computerbild.de/test-vergleich/dritte-hand-test/
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Entlötpumpe
[8] https://www.computerbild.de/test-vergleich/loetstation-test/
[9]http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/SMD/index.html
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