
Das Holz der Kiefer wird als Kiefernholz bezeichnet. Diese zählen zu der Gattung der Pinus. Hierzu gehören auch die Tanne, die Fichte, das Lärchenholz oder Nadelhölzer. Kiefernholz zählt zu einer der beliebtesten Holzarten für den privaten Gebrauch.
Dabei kommt es vor allem im Möbelbau, im Zuge von Holzvertäfelungen oder als Bodenbelag zum Einsatz. Dies liegt daran, dass Kiefernholz optimal und leicht verarbeitet werden kann. Hierfür kann das Holz lasiert, geölt oder lackiert werden. Was du dabei wissen und beachten solltest, erfährst du hier.
Das Wichtigste in Kürze
- Kiefernholz ist weiß-gelblich bis rot und dunkelt im Laufe der Zeit schnell nach. Die Maserung ist von kontrastreichen Jahresringen, Astlöchern und Harzkanälen geprägt.
- Kiefernholz kann auf verschiedenste Arten behandelt werden. Dazu zählen das Lasieren, Ölen, Lackieren, Beizen oder Abflammen.
- Kiefernholz kommt insbesondere für den Möbelbau oder den Innenraumausbau zum Einsatz. Es ist besonders leicht und hat einen mittleren Härtegrag.
Hintergründe: Was solltest du über Kiefernholz wissen?
Welche Farbe hat Kiefernholz?
Die Nachdunklung des Holzes geschieht in jeglicher Form und unabhängig der Behandlung des Holzes. Dieser Vorgang wird vor allem durch direkte Sonneneinstrahlung begünstigt. Durch entsprechende Schutzmittel und Versiegelungen kann die Färbung lediglich verlangsamt werden.
Auch bei dem Farbton der Kiefer kann es zu regionsspezifischen Unterschieden kommen. Durch den Wechsel zwischen hellem Früh- und dunklem Spätholz ist Kiefernholz meist stark strukturiert.
Was für eine Maserung hat Kiefernholz?
Außerdem haben Kiefern Harzkanäle. Das bedeutet, dass in der Maserung von Kiefernholz harzige Stellen und Harzgallen zu sehen sein können. Darin liegt der Unterschied zu Tannenhölzern, die keine Harzkanäle enthalten.
Astlöcher und Unregelmäßigkeiten im Holz gehören ebenfalls zu dem natürlichen Erscheinungsbild der Kiefer. Diese zeichnen sich in der Maserung des Holzes deutlich ab. Verstärkt wird dieser Effekt durch Leimholzplatten.
Welche Eigenschaften hat Kiefernholz?
Die Rohdichte von Kiefernholz liegt mit durchschnittlich rN 0,52 g/cm³ im mittleren Bereich. Der Härtegrad von Kiefern liegt im mittleren Bereich aller Holzarten. Kiefernholz hat einen stark harzhaltigen Eigengeruch.
Welche Besonderheiten hat Kiefernholz?
Der Härtegrad lässt das Holz leicht zu Bearbeiten machen, allerdings ist es dadurch auch weniger stabil. Es fühlt sich aber auch besonders weich und geschmeidig an, wenn es richtig behandelt wurde.
Harzgehalt: Der Harzgehalt bei Kiefernholz ist aufgrund der stark ausgeprägten Harzkanäle sehr hoch. (1) Das Harz kann bei einer Verarbeitung des Holzes zu Problemen führen. Die Behandlung der Oberfläche ist dadurch nur äußerst schwer oder gar nicht möglich.
Schwinden und Trocknen: Im Kontrast zu Hölzern wie beispielsweise der Fichte schwindet Kiefernholz deutlich stärker. Gleichzeitig verzieht sich das Holz aber auch weniger. Dennoch ist das Verziehen des Holzes bei wechselnden Klimata sehr wahrscheinlich. Dennoch neigt das Holz deutlich weniger zu Rissen oder Verwerfungen, im Vergleich zu Fichtenholz.
Bei der Trocknung von Kiefernholz muss man allerdings auf eine geringe Temperatur achten. Höhere Temperaturen sind aufgrund des Harzgehaltes im Holz nicht zu empfehlen.
Beständigkeit: Bezüglich der Witterungsbeständigkeit gehört Kiefernholz nicht zu den Spitzenreitern. Bei alpinen Bäumen kann die Festigkeit möglicherweise etwas höher ausfallen.
Besonderheit | Ausprägung |
---|---|
Härtegrad | mittel |
Harzgehalt | hoch |
Schwindung | hoch |
Beständigkeit | gering |
Besonders anfällig ist Kiefernholz auch für Pilz- und Insektenbefall. (4) Außerdem besteht bei Kiefernholz die Gefahr eines Bläuepilzes.
Wo kommt Kiefernholz her?
Welche Arten von Kiefernholz gibt es?
Wofür kann man Kiefernholz verwenden?
In der Industrie wird die Kiefer auch für die Papierherstellung genutzt. Der mittlere Härtegrad macht das Holz einfach zu verarbeiten und eignet sich somit sehr gut für die Papierherstellung. Außerdem wird es zur Produktion von Faser- und Spanplatten herangezogen.
Als Brennholz ist Kiefernholz mit am günstigsten im Vergleich zu anderen Holzarten wie der Buche. Allerdings ist die Heizleistung des Kiefernholzes auch auf etwa ein Viertel reduziert. Zusätzlich können beim Verbrennen Harzspritzer abgesondert werden. Daher wird für Brennholz häufig auf andere Arten zurückgegriffen.
Wie kann man Kiefernholz behandeln?
Lasieren
Das Lasieren sorgt für einen Schutz des Holzes. Es wirkt von innen heraus und zeiht in die oberste Holzschicht ein. Kiefernholz kann ganz einfach lasiert werden. Dabei ist es unabdingbar das Holz vorher vorzubereiten. Hierfür muss es abgeschliffen werden.
Insbesondere, wenn das Kiefernholz bereits geölt oder gewachst wurde, muss es bis auf den Holzkern herunter geschliffen werden, da diese bis tief in die Holzschichten dringen können. In jedem Fall sollte mindestens 1mm abgenommen werden. Wichtig ist dabei auch sich von grobem Schleifpapier zu feinem vorzuarbeiten.
Lackieren
Beim Streichen und Lackieren von Kiefernholz ist es ebenfalls wichtig auf den Harzgehalt des Holzes zu achten. Besonders harzige Holzstücke sollte man besser nicht streichen, da der Harz mit der Farbe reagieren und verklumpen kann. Dabei wird sehr wahrscheinlich kein ebenmäßiges und zufriedenstellendes Ergebnis entstehen.
Ist der Harzgehalt allerdings nur mäßig, dann kann das Holz bedenkenlos lackiert oder gestrichen werden. Dabei ist darauf zu achten, nicht zu viel Farbe zu verwenden und einzelne dünne Schichten aufzutragen und gut trocknen zu lassen. Bei der Verwendung von zu viel Farbe kann das Holz zu feucht werden und schimmeln.
Vor dem Lackieren sollte das Holz, sollte eine passende Grundierung ausgewählt werden. Teilweise kann auch zusätzlich eine Vorstreichfarbe nötig sein oder ergänzend zum Einsatz kommen.
Ölen
Öl kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn keine Farbpigmente an das Holz abgegeben werden sollen. Es dringt tief in die Poren des Holzes ein. Das Ölen kann dann somit dennoch dafür sorgen, dass das Holz geschützt wird und weniger nachdunkelt. Außerdem fühlt es sich weicher und geschmeidiger an.
Öl lässt sich besonders leicht auftragen. Achte beim Ölen von Kiefernholz darauf das Öl kreisförmig und gleichmäßig aufzutragen.
Kalken
Das Kalken funktioniert bei Holzarten mit besonders großen Poren. Daher ist Kiefernholz hierfür bestens geeignet. Beim Kalken wird eine Kalkpaste auf das Holz aufgetragen. Das Holz färbt sich durch die Paste weißlich. Die Maserung wird dabei aber nicht vollständig überdeckt.
Durch dieses Vorgehen entsteht ein antikes Erscheinungsbild. Wichtig ist hierbei, dass du vor dem Kalken die Poren des Holzes öffnest. Hierfür kann am besten eine Drahtbürste zum Einsatz kommen, mit der du in Faserrichtung das Holz bearbeiten kannst.
Kiefernholz kann auch bereits vorbehandelt, das heißt lackiert, gestrichen oder geölt gekauft werden. Außerdem können verschiedene resistenzsteigernde Mittel zum Einsatz kommen, um das Holz widerstandsfähiger zu machen. (2) Dann ist es oft teurer aber dafür spart man sich eine Menge Arbeit.
Wie sind die Preise von Kiefernholz?
Für Kiefernholz als Schnittholz liegt der Kubikmeter bei 400 € bis 550 €. Dabei kommt es je nach Qualität zu Unterschieden. Die günstigste Qualität kann bereits für 250 € pro m³ erworben werden.
Fazit
Kiefernholz ist ein guter Kompromiss zwischen teurem Premiumholz und günstigeren Alternativen, die sich schlecht verarbeiten lassen. Es gehört zu den günstigeren Hölzer, sieht aber dennoch hochwertig aus. Außerdem lässt es sich leicht verarbeiten.
Solltest du dich entscheiden müssen, was für ein Holz du für ein Projekt verwenden möchtest, mache dir bewusst, welche Verarbeitungsschritte das Holz aushalten muss. Außerdem kannst du deine Entscheidung von der Farbe und der Notwendigkeit, dass das Holz witterungsbeständig ist, abhängig machen.
Titelbild: Diverse Graphics / Pexels
Einzelnachweise (7)
1.
Yazaki K, Takanashi T, Kanzaki N, Komatsu M, Levia DF, Kabeya D, Tobita H, Kitao M, Ishida A (2018). Pine wilt disease causes cavitation around the resin canals and irrecoverable xylem conduit dysfunction.
Quelle
2.
Park J, Jeon HW, Jung H, Lee HH, Kim J, Park AR, Kim N, Han G, Kim JC, Seo YS (2020). Comparative Transcriptome Analysis of Pine Trees Treated with Resistance-Inducing Substances against the Nematode
Quelle
3.
Downie J, Silvertown J, Cavers S, Ennos R (2020). Heritable genetic variation but no local adaptation in a pine-ectomycorrhizal interaction.
Quelle
4.
Mumm R, Hilker M (2006). Direct and indirect chemical defence of pine against folivorous insects.
Quelle
5.
Bose AK, Gessler A, Bolte A, Bottero A, Buras A, Cailleret M, Camarero JJ, Haeni M, Hereş AM, Hevia A, Lévesque M, Linares JC, Martinez-Vilalta J, Matías L, Menzel A, Sánchez-Salguero R, Saurer M, Vennetier M, Ziche D, Rigling A (2020). Growth and resilience responses of Scots pine to extreme droughts across Europe depend on predrought growth conditions.
Quelle
6.
Arbellay E, Daniels LD, Mansfield SD, Chang AS (2017). Cambial injury in lodgepole pine (Pinus contorta): mountain pine beetle vs fire.
Quelle
7.
Futai, K (2013). Pine wood nematode, Bursaphelenchus xylophilus. Annu Rev Phytopathol.
Quelle