
Du möchtest ein Haus, einen Pool oder eine Terrasse bauen, aber nicht von unvorhergesehenen Kosten bei dem Bau einer Bodenplatte überrascht werden? Die Kosten einer Bodenplatte ergeben sich aus verschiedensten Faktoren. Welche Ausgaben da auf dich zukommen, kann Zweifel bei der Wahl der Bodenplatte auslösen.
Wir möchten dir Klarheit verschaffen und erklären, wie sich die Kosten einer Bodenplatte zusammensetzen und an welchen Stellen du sparen kannst. Dabei werden wir auf mögliche Ausgaben vor, während und nach dem Kauf eingehen. Somit bekommst du einen guten Überblick, was alles die Kosten einer Bodenplatte bestimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Um deinem Bauprojekt Stabilität zu verleihen, ist eine Bodenplatte extrem wichtig. Die Kosten einer Bodenplatte werden durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Diese können während des gesamten Bauprozesses auftreten.
- Vor dem Bau müssen Erdarbeiten getätigt werden. Weitere Faktoren, die die Kosten beeinflussen sind das Material, die Dämmung, die Schalung und Bewehrung, Frostschürzen und Ausgaben für Architekten und Statiker.
- Du kannst Kosten bei der Bodenplatte sparen, indem du ganz oder teilweise Arbeitsschritte selbst ausführst. Wichtig ist aber, dass du nicht an der falschen Stelle Kosten sparst. Die Qualität der Bodenplatte ist sehr wichtig.
Kosten einer Bodenplatte: Was du wissen solltest
Wer eine Bodenplatte haben möchte, muss mit diversen Kosten rechnen. Die Kosten können an unterschiedlichen Stellen auftreten: Vor Baubeginn, während des Baus und nachdem die Bodenplatte fertiggestellt wurde. Welche möglichen Ausgaben auf dich zukommen, erfährst du in den nachfolgenden Absätzen.
Welche Kosten für eine Bodenplatte fallen vor Baubeginn an?
Bodenklasse | Eigenschaften | Kosten |
---|---|---|
2 | Hoher Wassergehalt | 4 bis 5,50 € pro m3 |
3 bis 5 | Sehr einfach auszuheben | 9 bis 12 € pro m3 |
6 | Tiefe, felsige Böden | 60 bis 70 € pro m3 |
7 | Felsige Böden, Felsen schwer lösbar | 90 bis 100 € pro m3 |
Möchtest du, dass der Boden noch entsorgt wird, musst du hier mit noch weiteren Kosten für Personal, LKW und die Abgabe bei der Deponie rechnen (1, 2).
Was kostet eine durchschnittliche Bodenplatte?
Plattenfundament: Unter Plattenfundament fällt die einfache Bodenplatte. Sie wird bei weniger festen Boden eingesetzt. Im Durchschnitt kostet das Plattenfundament zwischen 70 bis 100 € pro Quadratmeter.
Streifenfundament: Das Streifenfundament wird bei festem und bindigem Boden eingesetzt, wo nicht viel Gewicht auf dem Fundament lastet. Beispielsweise ist diese Art der Bodenplatte für den Bau von Garagen, Gerätehäusern oder Gartenhäusern geeignet. Die Kosten sind schwer kalkulierbar und schwanken in einem Rahmen von 90 bis 300 € pro Quadratmeter.
Thermobodenplatte: Wer eine multifunktionale Bodenplatte möchte, greift am besten zu einer Thermobodenplatte. Diese dient nicht nur als Fundament, sondern auch als Dämmung und Heizung. Die Kosten betragen durchschnittlich 140 bis 150 € pro Quadratmeter.
Welche Bodenplatte am kostengünstigsten ist, ist schwer zu sagen. Jede Art der Platten hat seine Vor- und Nachteile, die den jeweiligen Preis rechtfertigen können (3).
Welche Rolle spielt das Material bei den Kosten einer Bodenplatte?
Eine Alternative zu Beton stellt die Holz-Bodenplatte dar. Es lässt sich pauschal nicht sagen, ob diese Art von Bodenplatte kostengünstiger ist.
Das kommt daher, weil Materialkosten eventuell höher sein könnten, jedoch bietet Massivholz von sich aus schon eine hervorragende Dämmung. Dadurch ist es möglich, bei den Dämmmaßnahmen zu sparen.
Eine modernere Variante ist eine Bodenplatte aus Stahlfaser-Beton. Hier können die Kosten der Herstellung deutlich günstiger ausfallen, als bei normalem Beton. Zudem ist Stahlfaser-Beton meist langlebiger (1, 5).
Welche Kosten fallen für die Dämmung der Bodenplatte an?
Außerdem spielt es eine Rolle, wo du dämmst. Hier kannst du zwischen einer Dämmung oberhalb und unterhalb der Bodenplatte unterscheiden. Bei der Dämmung unterhalb der Bodenplatte fallen zusätzliche Kosten im Rahmen von 20 bis 40 € pro Quadratmeter an (6)
Welche weiteren Faktoren können die Kosten einer Bodenplatte beeinflussen?
- Kosten für Statiker und Architekt: Für kleine Projekte ist es nicht immer notwendig, einen Statiker oder Architekten zu engagieren. Für größere Projekte und Personen mit wenig Bauerfahrung sind Architekten und Statiker jedoch zu empfehlen.
- Schalung: Bei der klassischen Schalung werden die Schalenelemente später wieder entfernt. Bei der verlorenen Schalung sind die Elemente aus speziellen Materialien, da sie in der Bodenplatte bleiben. Im Winter sind wärmedämmende Schalungen zu empfehlen. Du kannst hier mit Ausgaben von circa 10€ pro Kubikmeter Material rechnen (7, 8).
- Bewehrung: Für die Bewehrung lassen sich keine genauen Kosten angeben, da diese von klimatischen Bedingungen abhängig ist. Daher sehen die Kosten bei jeden Fall anders aussieht und werden deswegen vorgegeben (9).
- Frostschürzen: Als Schutz vor Bodenfrost sind Frostschürzen wichtig. Benötigt werden sie bei Böden aus Ton oder mit feiner Struktur und bei nicht unterkellerten Bauwerken. Brauchst du eine Frostschürze, kannst du mit zusätzlichen Kosten rechnen (10).
Welche Kosten für Bodenplatten können nach dem Bau anfallen?
Wenn deine Bodenplatte repariert werden muss, ist ein Gutachten unausweichlich.
Hier hängt der Preis natürlich von der Größe der Bodenplatte ab. Wichtige Kosten fallen für die Ursachenforschung an. Hier kannst du mit einem Preis von 3.000 bis 5.000 € rechnen. Kosten für Materialien fallen bei der Sanierung jedoch recht gering aus. Jedoch ist die Reparatur an sich sehr aufwendig, was sich im Preis zeigt. Hier können Kosten in der Höhe von 5.000 bis 10.000 € anfallen.
Wie kannst du Kosten bei dem Bau der Bodenplatte sparen?
- Stelle die Bodenplatte selbst her. Das ist möglich für kleine Bauprojekte, mit geeignetem Werkzeug, wenn jedoch die notwendige Expertise vorliegt.
- Führe Teilarbeiten in Eigenleistung aus. An manchen Stellen des Bauprojektes kannst du selber Hand anlegen. Beispielsweise bei dem Aushub.
- Erkunde die Bodenverhältnisse. Du kannst schauen, an welchen Stellen der Boden besser für den Bau geeignet ist und du so Kosten sparen kannst.
- Mische den Beton selber. Das ist jedoch nur bei kleinen Flächen ratsam.
Da Qualität und Stabilität bei einer Bodenplatte extrem wichtig ist, solltest du jedoch nicht an den falschen Stellen Kosten sparen (3).
Fazit
Wenn du Zweifel hast, ob unerwartete Kosten auf dich zukommen, dann hat dir dieser Artikel eine Übersicht über mögliche Ausgaben gegeben. Die Kosten einer Bodenplatte werden durch verschiedene Faktoren bestimmt, die sich auf den Preis auswirken.
Die Kosten setzen sich zusammen aus Erdarbeiten, Materialkosten, Kosten der Bodenplatte, Kosten für die Dämmung, Schalung, Bewehrung und Frostschürzen, sowie aus Kosten für Architekten und Statiker. Wichtig ist, dass du nicht an der falschen Stelle sparst. Die Qualität der Bodenplatte ist für die Stabilität deines Bauprojekts sehr wichtig.
Bildquelle: Becca Tapert / 123rf
Einzelnachweise (12)
1.
Heimhelden.de: Bodenplatte - Kosten pro Quadratmeter: Mit diesen Gebühren müssen Sie rechnen.
Quelle
2.
Beinroth, F.H. and Stahr, K. (2014). Geschichte und Prinzipien der Bodenklassifikation. In Handbuch der Bodenkunde (eds H.‐P. Blume, K. Stahr, W. Fischer, G. Guggenberger, R. Horn, H.‐G. Frede and P. Felix‐Henningsen). https://doi.org/10.1002/9783527678495.hbbk2005010
Quelle
3.
Commerzbank.de: Die Kosten der Bodenplatte im Blick behalten.
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4.
Stenzel, G. (2005). Beton-Bodenplatten für Hallen- und Freiflächen: Konstruktion und Bemessung. Beton- und Stahlbetonbau, 100(4), S. 277-288. https://doi.org/10.1002/best.200590070
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5.
Gossla, U. and Stormberg, M. (2006), Fundamentplatten aus Stahlbeton und Stahlfaserbeton. Experimentelle Untersuchungen zur Gebrauchstauglichkeit und Tragfähigkeit. Beton‐ und Stahlbetonbau, 101: 670-680. https://doi.org/10.1002/best.200600499
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6.
Das Haus: Bodenplatte eines Hauses dämmen: So gehen Sie vor. 28.05.2019
Quelle
7.
Hausjournal: Die Bodenplatte richtig einschalen.
Quelle
8.
Krause, P. (2009), Wärmedämmende Schalung zur Energieeinsparung während der Betonerhärtung. Bauphysik, 31: 204-207. https://doi.org/10.1002/bapi.200910027
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9.
Brühwiler, E., Denarié, E., Maître, M., & Herwig, A. (2004). Optimierung des Betoniervorgangs und der Mindestbewehrung einer massiven Bodenplatte. Beton- und Stahlbetonbau, 99(2), S. 114-121. https://doi.org/10.1002/best.200490021
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10.
Götz, J. and Meyer, L. (1999), Neue wirtschaftliche Gründungskonstruktionen für nicht unterkellerte Wohnhäuser. Bautechnik, 76: 311-315. https://doi.org/10.1002/bate.199902120
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11.
Schöppel, K. (2007), Planung von nichttragenden Bodenplatten. Beton‐ und Stahlbetonbau, 102: 716-724. https://doi.org/10.1002/best.200700578
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12.
Springenschmid, R. (2013). Zum Einfluß der Temperatur während der Nachbehandlung auf Risse in Bodenplatten und weißen Wannen. Beton- und Stahlbetonbau, 98(11), S. 654-660. https://doi.org/10.1002/best.200302830
Quelle