
Unsere Vorgehensweise
Wenn man an Handwerk denkt, ist Blechschere vielleicht nicht der erste Begriff, der einem einfällt. Dennoch ist dieses Werkzeug nahezu unverzichtbar – vor allem im Trockenbau und in der KFZ-Mechatronik. Aber auch Anfängern und Heimwerkern haben Blechscheren viel zu bieten.
Dieser Ratgeber dreht sich also rund um das Thema Blechschere. Von nützlichen Infos bis hin zu Produktvorschlägen – in diesem Artikel werden wir die Basics der Blechscheren besprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Blechscheren sind Werkzeuge die dazu dienen, verschiedene Bleche zu schneiden. Die maximale Dicke des Bleches hängt von dem Material und der Blechstärke ab.
- Es gibt eine Vielzahl an Arten von Blechscheren. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Anwendung und in ihren Mechanismen.
- Blechscheren sind essenziell für Handwerker, sei es professionell oder privat. Da manuelle, handgehaltene Blechscheren sehr einfach zu benutzen sind, können auch Anfänger mit diesem Werkzeug gut umgehen.
Blechscheren im Vergleich: Bewertungen und Empfehlungen
Im Folgenden werden wir einige unserer Produktfavoriten vorstellen, damit du dir einen Überblick über die verschiedenen Angebote verschaffen kannst.
- Die beste Nibbler Blechschere
- Die beste Kurven-Blechschere
- Die beste Druckluft-Blechschere
- Die beste Rundloch-Blechschere
Die beste Nibbler Blechschere
Die Makita JN1601 ist eine elektrische Blechknabber-Schere, die mittels Netzstrom bedient wird. Hierbei benötigt sie 120 V und hat einen Energieverbrauch von 550 W. Ihre Leerlaufhubzahl beträgt 2.200 Hübe pro Minute. Dieser Makita Blechknabber hat eine Schnittleistung von 1,5 mm bei Aluminium und 1,6 mm bei Stahl.
Da die Blechschere ein elektrisches Modell ist, kann man mit ihr auch Well- und Trapezbleche zerschneiden. Dies macht sie äußert nützlich, wenn du mit standfesten Materialien arbeitest. Zudem ist die Matrize stufenlos verstellbar und um 360° drehbar. Dies, kombiniert mit der handgehaltenen Anwendung der Blechschere, macht sie zu einem äußerst flexiblen Werkzeug.
Bewertung der Redaktion: Die Makita JN1601 Blechknabber-Schere vereint Leistung und Vielfalt in einem ergonomischen Modell. Besonders geeignet ist sie für diejenigen, die mit robusten oder komplizierten Materialien arbeiten, zum Beispiel Trapezblech.
Die beste Kurven-Blechschere
Das 10028 Blechscheren-Modell von Presch kann Bleche mit einer Dicke von 1,5 mm schneiden. Bei Blechen aus Edelstahl liegt die maximale Dicke bei 0,9 mm. Zudem befindet sich ein Zentimetermaß auf einer der Schneiden, was dir mehr Kontrolle verleiht. Da diese Blechschere hebelübersetzt ist, fordert das Schneiden weniger Kraftaufwand. Um die Arbeit noch angenehmer zu gestalten, verfügt dieses Modell über einen Verschluss, der sich mit einer Hand öffnen lässt indem man die Griffe der Schere zusammendrückt.
Außerdem eignet sich diese Blechschere für Links- und Rechtshänder. Vor allem für eine Anwendung im Trockenbau ist die 10028 Blechschere hervorragend geeignet, da sie saubere Schnitte macht und auch dickere Bleche aushält. Zudem sind die Klingen so verzahnt, dass sie ein Abrutschen verhindern.
Bewertung der Redaktion: Kurvenscheren gehören zum Blechscheren Basis-Set und sollten in keinem Werkkasten fehlen. Das 10028 Modell von Presch ist
besonders ergonomisch designt und ist relativ leistungsstark.
Die beste Druckluft-Blechschere
Die MSW-AN16G von MSW Motor Technics ist eine Druckluft-Blechschere, wobei der Druck hier 6,3 Bar beträgt. Der Scherkopf leistet 3.800 Umdrehungen pro Minute. Die Schnitttiefe beträgt 1,2 mm, wobei weiche Metalle auch bis zu einer Dicke von 2 mm bearbeitet werden können. Der Luftverbrauch beträgt 277,5 Liter pro Minute.
Vom Typ her ist dieses Modell eine Blechknabber-Schere. Dank der verstellbaren Matrize kann es auch Winkel- und Kurvenschnitte ausführen, was besonders in der KFZ-Mechatronik sehr nützlich ist. Ein regelmäßiges Ölen ist empfohlen, was dank des eingebauten Druckluft-Ölers schnell und simpel auszuführen ist. Zudem ist dieses Modell mit den marktüblichen Druckluftschläuchen kompatibel, was es zu einer äußerst praktischen Blechschere macht.
Bewertung der Redaktion: Besonders in professionellen Betrieben erweist sich die MSW-AN16G Druckluft-Blechschere von MSW Motor Technics als sehr nützlich. Dies, kombiniert mit den vielfältigen Anwendungsbereichen und der unkomplizierten Instandhaltung sorgt für einen angenehmen und praktischen Gebrauch.
Die beste Rundloch-Blechschere
Die Schneiden der Bessey D208-257L Rundloch-Blechschere sind aus Stahl und haben eine Rockwellhärte von 59 HRC. Da die Schneiden und der Griff zudem aus einem Stück geschmiedet sind, ist diese Blechschere auch besonders robust. Bei einem Blech mit 600 Newton per mm² kann sie bis zu 1 mm Dicke schneiden. Als Rundloch-Schere bringt dieses Modell von Bessey kleine Radien zustande, sodass man mit ihr auch Löcher in ein Blech schneiden kann.
Hierbei ist zu beachten, dass die Klingen der Schere nur 40 mm lang sind, also kann man sie nur am Randbereich des Materials anwenden. Zudem können Rundloch-Scheren, ebenso wie Kurvenscheren, jeweils nur in eine Richtung schneiden.
Besonders für diejenigen, die sich oft mit Detailarbeiten beschäftigen, sind Rundloch-Scheren besonders nützlich. Bei der Arbeit auf Baustellen oder an, zum Beispiel, Dachrinnen, kommt es öfter vor, dass man Löcher und kleine Radien schneiden muss, also sind Rundloch-Scheren auch hierfür geeignet.
Bewertung der Redaktion: Die D208-257L Rundloch-Blechschere von Bessey ist besonders robust und erweist sich als sehr praktisch, da man mit ihr detailliert arbeiten und sogar Löcher schneiden kann.
Kauf- und Bewertungskriterien für Blechscheren
Um dich beim Kauf einer neuen Blechschere zu unterstützen, haben wir hier die wichtigsten Bewertungskriterien aufgelistet:
Diese Kaufkriterien werden wir jetzt im Detail besprechen.
Material
Ein wichtiges Kaufkriterium ist das Material. Dies bezieht sich in erster Linie auf das Material des Bleches, das du schneiden möchtest. Hierbei sind vor allem Bleche aus Stahl und Buntmetallen am gängigsten.
Falls du mit VA-Blechen, also Blechen aus korrosionsbeständigem Edelstahl arbeitest, kann es gut sein, dass eine reguläre Blechschere nicht ausreicht, je nach Blechdicke. Hierfür brauchst du spezielle VA-Scheren. Zudem gibt es auch Blechscheren mit Schneiden aus HSS oder HSS-TiN. Diese sind äußerst robust, haben eine hohe Standzeit und können auch Bleche aus Edelstahl scheiden.
Verwendungszweck
Es gibt viele verschiedene Arten von Blechscheren. Welche davon sich für dich eignet, hängt davon ab, in welchem Bereich du arbeitest. Für die Heimwerkstatt reichen handgehaltene, manuelle Scheren. Im Trockenbau sind auch handgehaltene Scheren zu empfehlen, da sie mehr Bewegungsfreiheit bieten, als stationäre Modelle. Hierbei können sich elektrische Blechscheren auch durchaus lohnen.
In Industriebetrieben werden häufig leistungsfähige stationäre Blechscheren benutzt. Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch ein Blechscheren-Set, das aus einer Ideal-Blechschere und zwei Kurven-Blechscheren besteht.
Blechdicke
Je nach Material und Newton per mm², halten manuelle Scheren Bleche zwischen 1 mm und 1,6 mm aus. Hierbei ist Aluminium relativ leicht zu schneiden, während Edelstahlbleche standfester sind. Bei V2A Blechen, bei welchen der Stahl mit Nickel und Chrom legiert ist, können die meisten Blechscheren maximal 1,2 mm Bleche durchschneiden. Die maximale Dicke, die eine Blechschere aushält, solltest du auch nicht überschreiten, da dies zum Verschleiß deiner Schere führen kann.
Wenn du also mit stärkeren oder dickeren Materialien arbeitest, solltest du zu elektrischen oder pneumatischen Modelle greifen. Stationäre Blechscheren eignen sich zwar nicht für jeden Handwerker, da sie eher unhandlich sind, halten dafür aber auch mehr aus als handgehaltene Scheren.
Mechanismus
Bei Blechscheren unterscheidet man zwischen manuellen, elektrischen und pneumatischen Modellen. Welche davon sich für dich eignet, hängt hauptsächlich davon ab, mit welchen Materialien du normalerweise arbeitest. Für die meisten Heimwerker reichen manuelle Scheren aus.
Falls du jedoch Bleche mit mehr als 400 Newton per mm² schneiden möchtest, solltest du eher zu Blechscheren greifen, die elektrisch oder per Druckluft betätigt werden. Letztere benötigen einen Kompressor, also eignen sie sich weniger für den Privatgebrauch.
Elektrische Blechscheren haben den Vorteil, dass sie teilweise auch per Akku betrieben werden, und somit unabhängig von Steckdosen benutzt werden können. Zudem sind sie relativ leicht zu handhaben und eignen sich daher hervorragend für Anfänger.
Schneidrichtung
Handgehaltene manuelle Blechscheren schneiden entweder gerade, nach links oder nach rechts. Rechtsschneidende Scheren schneiden Kurven von links nach rechts. Bei linksschneidenden Scheren ist das umgekehrt. Da Blechscheren so gebaut sind, dass sie mit der rechten Hand bedient werden, lohnt es sich auch zu überlegen, welche Kurvenrichtung beim Schneiden angenehmer ist. Für Linkshänder gibt es Blechscheren mit speziell geschliffenen Klingen.
Ratgeber: Häufig gestellte Fragen zum Thema Blechschere ausführlich beantwortet
Falls noch Fragen zu dem Thema Blechscheren offen sind, kannst du einen Blick auf den folgenden Abschnitt werfen. Hier haben wir häufige Fragen beantwortet.
Was ist eine Blechschere?
Der Vorteil hierbei ist, dass Blechscheren Spanlos schneiden. Es gibt hier also kaum Materialverlust, und man muss nicht auf herumfliegende Späne achten. Im Gegensatz zu Sägen sind Blechscheren auch einfacher zu benutzen und produzieren einen gratfreien Schnitt. Der Nachteil ist, dass sich das Blech beim Schneiden verschiebt oder wölbt. Es muss also öfter wieder gerade gerückt werden.
Eine qualitative Blechschere erkennst du daran, dass ihre Schneiden sauber geschliffen und gratfrei sind. Sie sollten auch fest verschraubt sein. Zudem sollten sich keine Kunststoffreste an den Griffen wiederfinden.
Wie benutzt man eine Blechschere?
Zum Beispiel sollte das Blech gerade auf der Schneidbacke der Blechschere liegen, da das Schneiden sonst einen höheren Kraftaufwand benötigt und die Schere an Standzeit verliert. Zudem kann sich das Blech verzerren. Im Gegensatz dazu, wird der Kraftaufwand vermindert, desto tiefer man das Blech zwischen die Schneiden der Schere drückt. Das Verbiegen des Bleches kann man vermindern, wenn man die Schere beim Schneiden nicht ganz schließt, sondern nur ungefähr ¾ der Länge. Der Schnittwinkel an sich sollte möglichst horizontal sein, und einen Winkel von 3° nicht überschreiten.
Wie immer bei der Arbeit mit Werkzeugen solltest du auch auf deine eigene Sicherheit achten. So sind die Schnittkanten im Blech sehr scharf, und man kann sich durchaus die eigenen Finger mit einer Blechschere abschneiden. Zudem ist es immer ratsam, eine Schutzbrille beim Handwerken zu tragen.
Welche Arten von Blechscheren gibt es?
- Kurven-Blechschere: Auch Figurenschere genannt. Diese Blechscheren schneiden nicht gerade, sondern, wie der Name schon sagt, Kurven. Hierbei unterscheidet man zwischen links- und rechtsschneidenden Scheren. Da die Schneiden eher kurz ausfallen, kann man Kurvenscheren nur am Randbereich des Bleches benutzen.
- Rundloch-Blechschere: Rundlochscheren funktionieren von der Mechanik her so, wie Kurvenscheren. Der Unterschied liegt darin, dass der Kurvenradius hier deutlich geringer ist, und sich somit auch Löcher in das Blech schneiden lassen. Rundlochscheren schneiden auch entweder nach links, oder nach rechts.
- Durchlauf-Blechschere: Im Gegensatz zu Kurvenscheren, sind Durchlaufscheren ideal für lange, gerade Schnitte. Auch für das entzwei Teilen von Blechen sind Durchlaufscheren geeignet.
- Blechknabber-Schere: Auch Nibbler genannt. Diese Blechscheren haben relativ kurze Schneiden machen zwei parallele Schnitte, wodurch sich das Blech weniger stark verbiegt.
- Ideal-Blechschere: Diese Blechscheren können sowohl gerade, als auch in Kurven schneiden. Bei den Kurven unterscheidet man hier auch zwischen links- und rechtsschneidenden Scheren. Ein Vorteil ist also, dass man direkt von einem geraden Schnitt in einen Kurvenschnitt (und vice versa) übergehen kann, ohne Schere wechseln zu müssen.
- Schlitz-Blechschere: Der Kopf dieser Blechscheren hat zwei Seitenleisten, zwischen welchen die Klinge liegt. Diese bewegt sich auf und ab, und schneidet dadurch das Blech. Da Schlitzscheren den Schnitt ausführen, indem sie einen feinen Streifen des Bleches herausschneiden (dort entsteht dann die Trennkante), kommt dieser als spiralförmiger Span aus der Schere heraus.
- Schlagschere: Auch Tafelschere genannt. Diese Blechschere ist stationär. Dadurch, dass sie relativ groß ist, lassen sich mit ihr lange, gerade Schnitte machen. Dieses geht auch um einiges schneller, als mit einer handgehaltenen Schere. Weil diese Blechscheren relativ groß und umständlich sind, benutzt man sie eher in Werkstätten oder Industriebetrieben.
Einige manuelle Blechscheren verfügen über eine Hebelübersetzung, die den Kraftaufwand beim Schneiden um c.a. 25% verringert.
Wie viel kostet eine Blechschere?
Art | Preis |
---|---|
Manuelle Blechscheren | c.a. 10-30 € |
Elektrische Blechscheren | c.a. 50-300 € |
Druckluft Blechscheren | c.a. 30-200 € |
Tafelscheren | c.a. 200-2000 € |
Generell reichen manuelle Blechscheren vollkommen, wenn du nicht so oft mit Blechen arbeitest. Wenn du deine Blechschere andererseits regelmäßig benutzt, können sich elektrische oder pneumatische Modelle durchaus lohnen.
Wie pflegt man eine Blechschere?
Fazit
Ob du professioneller Handwerker bist oder gerade erst anfängst, dich mit diesem Thema zu beschäftigen, Blechscheren sind eines der wichtigsten Bestandteile eines Werkzeugkastens. Da es hier unzählige Varianten gibt, findet sich auch für jeden Anspruch und Nutzer das richtige Produkt.
Hoffentlich konnten wir dir mit diesem Ratgeber dabei helfen, die Grundlagen der Blechscheren zu verstehen und vielleicht sogar Inspiration für dein nächstes Projekt zu finden.
(Titelbild: Alexei Chizhov / Pixabay)